Priesterweihe am 29. Juni 2025

Thomas Lang
„Verkündet überall und immer das Evangelium“
Durch viele Menschen und auf verschiedenen Stationen meines Lebens durfte ich immer wieder erfahren, wie Gott in meinem Leben und im Leben anderer wirkt. Sei es durch meine Familie, durch das Hineinwachsen in meine Heimatpfarre Kaindorf bei Hartberg, durch Freunde, das Theologiestudium, die Ausbildung im Priesterseminar oder zuletzt durch meinen Dienst als Diakon: Immer wieder durfte ich spüren, wie groß die Liebe Gottes zu uns Menschen ist, und wie sie mein Leben prägt. Diese Erfahrungen haben in mir den Wunsch reifen lassen, Priester zu werden. Dass ich diesen Weg eingeschlagen habe, habe ich in den vergangenen Monaten als Diakon nie bereut. Im Gegenteil: Mit großer Dankbarkeit blicke ich auf die bevorstehende Priesterweihe.
Der von mir gewählte Primizspruch „Verkündet überall und immer das Evangelium“ soll dabei Leitmotiv für mein künftiges Wirken sein. Die frohe Botschaft zu verkünden, heißt für mich, die Liebe Gottes zu den Menschen zu bringen – und das auf ganz unterschiedliche Weise: Im Feiern der Sakramente, im gemeinsamen Leben unseres Glaubens, im Dasein für die Menschen in Freude und Hoffnung, Sorge und Trauer. In der Begegnung mit Kranken und Einsamen, in der Sorge um Arme und Bedürftige, in der Begleitung von Kindern und Jugendlichen, u. v. m. Als Priester möchte ich Gott ein Helfer sein, dass seine grenzenlose Liebe zu uns Menschen sicht- und spürbar wird – in all den vielfältigen Aufgaben, die der Dienst als Priester mit sich bringt.
Lukas Weissensteiner
„Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch!“
Wenn Kirche als ein Ort erlebbar ist, an dem die Liebe Gottes erfahren und geteilt werden kann, dann entspricht sie ihrem Wesen und dann können die vielfältigen Berufungen, die Gott jedem von uns schenkt, Entfaltung finden. Wenn ich auf mein bisheriges Leben zurückblicke, kann ich sagen: Ich hatte das große Glück, Kirche immer als einen solchen Ort erfahren zu haben. Aufgewachsen in der Pfarre Ratten, in einer Familie, in der ein gesunder Glaube gelebt wurde, fand mein früher Wunsch, Priester zu werden, schon zu Schulzeiten gute Begleitung, sodass ich nach der Matura gleich ins Priesterseminar eintrat. Zwar brauchte ich später noch ein paar Jahre außerhalb des Seminars, doch während meines weiteren Theologiestudiums konnte ich die Entscheidung noch einmal neu treffen und den Weg der Priesterausbildung fortsetzen.
Die letzten Monate im diakonalen Dienst im Seelsorgeraum Graz-Südost haben mir noch einmal vor Augen geführt, wie schön es ist, ein – wenn auch nur kleines – Werkzeug in den Händen Gottes zu sein. Immer wieder – sei es in der Begleitung von Jugendlichen, von Trauernden und besonders in der Feier von Taufen und Trauungen – durfte ich zumindest dazu beitragen, dass die grenzenlose Liebe Gottes im Leben der Menschen ein wenig mehr aufleuchtet. So kann auf dem Weg der Nachfolge jede einzelne Begegnung zur Gotteserfahrung werden. „Freut euch im Herrn zu jeder Zeit“, diesen Zuruf des Apostels Paulus (Phil 4,4) habe ich als Primizspruch gewählt, und mit dieser Freude möchte ich den Weg im priesterlichen Dienst weitergehen.
Zum Foto: Am 29. Juni, dem Hochfest der Apostel Petrus und Paulus, werden Thomas Lang (l.) und Lukas Weissensteiner (r.) – im Bild bei ihrer Diakonenweihe im Vorjahr – um 15 Uhr im Grazer Dom zu Priestern geweiht. Foto: Neuhold/Sonntagsblatt
Erstveröffentlicht im Sonntagsblatt für Steiermark, Nr. 25/22. Juni 2025